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Die Welt des Narbensammlers

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Alex

Alex

Impulsiv. Mehr gibt es über Alex nicht zu sagen.

 

Okay. Ein bisschen mehr habe ich noch. Alex ist eine neunundzwanzigjährige Immobilienmaklerin. Geboren und aufgewachsen in New York. Hat studiert am Dartmouth College.

Vor sechs Jahren ist sie nach Seattle gezogen. Selbstbewusst, unabhängig und ein bisschen chaotisch. Sie genießt ihr unbeschwertes Leben. Ihre beste Freundin ist dabei ihre wichtigste Bezugsperson.

 

Während eines Partyabends mit Arbeitskollegen bringt ein Flirt sie in eine gefährliche Situation, aus der sie sich selbst nicht befreien kann. Wie auch? Sie weiß es ja nicht einmal. Ihre eigenen Erinnerungen an diesen Abend liegen vollkommen im dunkeln. Lediglich eine Handynummer in ihrer Handtasche lichtet den dichten Nebel. Diese gehört zu ihrem vermeintlichen Retter.

Das dieser Mann ihr Leben uns ihre Gefühlswelt in den nächsten Monaten durcheinanderwirbelt, davon ahnt Alex nichts, als er sie am nächsten Abend besucht.

Patrick

Patrick

Selbstloser Held und perfekter Gentleman. Ebenso charmant wie arrogant. Gutaussehen und geheimnisvoll. So stellt sich der Mann hinter der Handynummer aus Alex Handtasche dar.

Doch er scheint eine Schwäche für Alex zu haben. Entgegen aller Erwartung bleibt es nicht bei einem Treffen. Was steckt hinter den grauen Augen und dem einnehmenden Lächeln?

Narbensammler

Aus seiner Perspektive

Er kniet sich neben sie, streicht mit einer Hand über ihren Bauch und spürt überdeutlich, wie sich ihr Körper unter seiner Berührung verspannt. »Du liegst nackt und gefesselt vor mir. Das ist keine günstige Verhandlungsposition, weißt du? Ist es nötig, irgendwen über deinen Kurzurlaub zu informieren? Wir wollen doch nicht gestört werden. Wenn hier jemand unangemeldet auftaucht, gibt es am Ende nur Tote. So weit sollte es nicht kommen.«

»Nein, bitte!« Hastig versucht sie, sich wegzudrehen. Seiner Nähe zu entkommen. Er ist schneller, packt ihre Haare und zieht sie mit einem Ruck an sich ran.

»Gibt es jemanden?«, wiederholt er seine Frage, bedrohlich ernst.

»Nein, niemand. Bitte ich will nicht sterben!«, antwortet sie mit zitternder Stimme. Tränen laufen ihre Wangen entlang.

»Das passiert nur, wenn es nötig ist. Also hör auf zu heulen. Das bringt dir nichts und die Zeit können wir besser nutzen.« Er holt eine Box Kondome aus seiner Tasche, anschließend nimmt sein Messer, das auf ihrem Nachttisch bereit liegt. »Und jetzt, kein Wort mehr«, erklärt er und sticht mit der Spitze leicht in ihre Wade, sie wimmert.

»So ist es brav.« Mit weiteren Stichen arbeitet er sich ihren Körper hinauf. Als er an ihrem Bauch ankommt, fängt sie wieder an zu heulen.

»Bitte, bitte, ich will nicht sterben«, fleht sie ihn an.

»Wer stirbt denn hier? Wir haben nur ein wenig Spaß.« Ein weiteres Lächeln zeichnet sich auf seinem Gesicht ab. Dann setzt er das Messer an und schneidet tief in ihre Haut. Genau an der Stelle, an der er war, als sie angefangen hat zu weinen.

»Jetzt müssen wir von vorne anfangen. Ich habe doch gesagt nicht reden und hör auf zu jammern. Es tut dir niemand was.« Er achtet nicht weiter auf ihre Reaktion. Der erste Schnitt fasziniert ihn viel mehr. Langsam lässt seinen Finger darüber gleiten. Dann fängt er mit einem Stich in die Wade wieder von vorne an. Drei weitere Schnittwunden hinterlässt er auf ihrer Haut, bevor er nach einem Kondom greift und damit eine regelrechte Panikreaktion auslöst.

 

Als er fertig ist, spürt er ihren zitternden Körper unter sich. Sie weint. Er lässt ihr einen Moment Zeit, um sich zu fangen. Schwer atmend rollt er von ihr herunter und bleibt neben ihr liegen. Der Wecker auf dem Nachttisch fällt ihm ins Auge. Zehn Minuten. Wie üblich bedauert er zutiefst, dass es nicht länger gedauert hat. Das erste Mal hat immer einen gewissen Reiz. Wenn sie verzweifelt schlagen oder treten, um ihn abzuhalten ... Dann der Moment in dem die Augen leer werden und ausdruckslos durch ihn durchblicken. Sie begreifen, dass er nicht aufhören wird. Die angespannten Körper unter ihm, die mit jedem Stoß weiter verkrampfen.

Das benutzte Kondom lässt er auf den Boden fallen und beobachtet eine Weile, wie sie weint. Bis ihm das Geheule auf die Nerven geht. Er nimmt das Messer und verlässt wortlos den Raum.

Leseprobe

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© 2023 Jessica Kathrin Keim 

Ein lautes Poltern reißt Alex brutal aus ihren Gedanken. Zurück in die kalte Realität. Hektisch sieht sie sich um. In der Dunkelheit ist nichts zu erkennen. Abgesehen von dem gruseligen Schattenspiel auf dem Boden.

Ich freue mich auf die betrunkene Alex und bin gleich da, Kleine. Geh nicht durch den Park! Schrieb er ihr, als sie sich auf den Weg machte. Wieso sie nicht einfach auf ihn gehört hat, ist ihr selbst nicht klar.

Aufmerksam setzt sie ihren Weg fort. Beschleunigt ihre Schritte, orientiert sich an der hohen Mauer, um nicht von allen Seiten angreifbar zu sein. Sie versucht, die aufsteigende Angst zu unterdrücken. Spürt aber, wie ihr Herz kräftiger schlägt. Der Versuch, Patrick zu erreichen scheitert. Sie sucht in ihrer Handtasche das Pfefferspray. Es ist still, oder? Nein! Alex ist sich sicher, Schritte zu hören. Nur ist sie nicht in der Lage, einzuordnen, von wo. Wieder sieht sie sich um. Erkennt nichts. Endlich findet sie die kleine Dose, die Patrick ihr vor einigen Wochen gab. »Das hilft, aber es schadet dir nicht, vorsichtiger zu sein. Wenn es jemand auf dich abgesehen hat und angreift, musst du schneller sein und dich laut bemerkbar machen.« Erinnert sie sich an seine Worte.

Da ist es wieder. Schritte. Diesmal deutlich zu hören. Alex lässt ihren Blick schweifen. Zitternd sucht sie nach Scheinwerfern. In der Hoffnung, Patrick würde irgendwo in Sichtweite stehen. Aber Vergebens. Sie sieht nur Dunkelheit. Die Schritte kommen näher. Werden bedrohlicher. Ihr Puls rast. Blut rauscht in ihren Ohren. Kampf oder Flucht nennt man das. Der Körper bereitet sich auf eine erkannte Gefahr vor.

»Mach dich laut bemerkbar.« Wirklich hilfreich, wenn nicht eine Menschenseele in … Alex kann nicht zu Ende denken. Bevor sie versteht, was passiert, spürt sie eisige Finger am Handgelenk. Es wird auf dem Rücken fixiert. Grob, aber nicht schmerzhaft. Das Pfefferspray hält sie fest. Dann die Kälte der Mauer an ihrem Gesicht. Eine Hand legt sich vor ihren Mund. Mit einem unheilvollen Zischen mahnt der Fremde sie zur Ruhe. Instinktiv versucht sie, trotzdem zu schreien. Doch mehr als gedämpfte Laute sind nicht zu hören. Ihr Gewicht gegen den Angreifer zu stemmen ist auch vergebens. Der Mann ist stärker.

»Lass es los!«, knurrt eine heisere Stimme. Ihr Handgelenk hat er fest im Griff.

Sie lässt nicht los. Versucht, ein weiteres Mal, von der Wand loszukommen. Zwecklos. Sein Körper an ihren gepresst. Sein Atem an ihrem Ohr. Dann Worte, die ihr bewusst machen, sie hat keine Chance.

Als er seine Hand von ihrem Handgelenk löst und an ihren Hals legt, schließt Alex ihre Augen.

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